In den ersten Jahren wurde er bereits in allen militärpolizeilichen Bereichen ausgebildet. Es folgten Qualifizierungen bei Spezialeinheiten, die er in der damaligen britischen Kronkolonie Aden (Südjemen) absolvierte sowie eine Verwendung in Belgien im sicherheitsrelevanten Bereich beim Oberkommando des Obersten Hauptquartiers der Alliierten Streitkräfte in Europa (SHAPE). Auch der Bereich des Begleit- und Personenschutzes fiel darunter, denn im Anschluss wechselte Gilfellon zu einer Spezialverwendung nach Belfast.
1973 übernahm er die Leitung einer sechsköpfigen Einheit, die zur Steuerung wichtiger RMP-Berichte und für die Zusammenarbeit mit anderen Polizeieinheiten zuständig war. Hier war er erstmals auch als Verbindungsoffizier eingesetzt. Von 1976 bis 1979 war Gilfellon schließlich auch Ausbilder bei der Royal Military Police.
Im Anschluss war er Zugführer einer international eingesetzten 14-köpfigen Einheit. Sein Job war nicht nur die Versorgung mit Waffen und Logistik, sondern auch für die Aufrechterhaltung von Disziplin und Ordnung zu sorgen, die „im direkten Zusammenhang mit der nationalen Sicherheit“ standen – so gibt es die offizielle Vita Gilfellons her.
1980 übernahm er die Position des Chief Clerk in einem RMP-Trainingscenter. Aus heutiger Sicht wird dieser Verwaltungsposten nicht zu den Lieblingstätigkeiten Gilfellons gehört haben, dennoch musste er diesen im Rahmen seiner Laufbahn einmal besetzen. Er fügte sich und beschäftigte sich nun vordergründig mit Personal-, Aus- und Fortbildungs-Angelegenheiten angehender Militärpolizisten.
Auch seine nächste Verwendung war wohl mehr ein notwendiges Übel: 1983 übernahm er im Verwaltungsbereich die Dienstaufsicht und die Abwicklung des Tagesgeschäftes einer 85-Mann-starken Einheit. Auch das Ressourcenmanagement gehörte nun zu seinern Aufgaben. Und zudem wurde ihm die Aufsicht der Sergeants- und Corporal-Mess übertragen. Ein Posten, der damals noch den Titel „President“ beinhaltete.
Als er die Position abgab, hatte Gilfellon ein wesentliches Ziel erreicht. 1984 wurde er zum Warrant Officer befördert, kurze Zeit später rutschte er in die Stufe der „Class I“ auf – und somit in den höchsten regulären Unteroffiziersrang.
Ian Gilfellon liebte die Armee. Sie eröffnete ihm, so sagte er oft, unheimliche Möglichkeiten. Er lernte das Autofahren, machte beim Militär auch den Führerschein für Lastkraftwagen und Motorräder. Unzählige Male war er mit diversen Fahrzeugen in Mannschaftsstärke auf Englands Küstenstraßen und im Landesinneren unterwegs, um angehenden Militärpolizisten die Kartenkunde beizubringen – aber auch, um diese eingehend zu testen.
Zeitzeugen erinnern sich auch gerne an Ian Gilfellon wegen dessen unglaublichen Humors. Und das Lachen gehörte zum Tagesgeschäft. Während seiner Dienstzeit in Nordirland leitete er Fahndungsmaßnahmen nach einem Raubüberfall. Doch eine fehlerhaft übermittelte Adresse führte dazu, dass ein falsches Haus gestürmt wurde. Peinlich für die Red Caps, denn Gilfellon stand nun dem verdutzten und unschuldigen Hauseigentümer gegenüber – einem irischen Polizeibeamten. Gilfellon ließ es sich nehmen, wenige Tage später mit Blumen und Süßigkeiten bei der Familie vorzusprechen und sich aufrichtig zu entschuldigen.