Stadtkommandant von Juli bis August 1945
Der erfahrene Schlachtfeldkommandant war Teilnehmer der Invasion in der Normandie und führte seine Einheiten über die bekannte Siegfried-Linie. Am 5. Juli 1945 wurde Lyne zum ersten britischen Stadtkommandanten in Berlin ernannt. Seine Amtszeit, in die auch die von ihm geführte erste Große Alliiertenparade fiel, war aber auch die kürzeste aller Kommandanten. Bereits nach 56 Tagen wechselte er an das Kriegsministerium.
Stadtkommandant von August 1945 bis Juni 1947
Wie kaum ein anderer wurde der zweite Kommandant öffentlich wahrgenommen. So eröffnete er die Technische Universität 1946 und nahm die Alliierten-Parade aus Anlass der Einweihung des sowjetischen Ehrenmals ab. Zudem bezog er als erster Stadtkommandant die Villa Lemm als Residenz. Nares erkrankte während seiner Amtszeit an Lungenkrebs und ließ sich von seinen Aufgaben entbinden. Nur wenige Tage später, starb er 54jährig in London - als jüngster und erster aller Stadtkommandanten.
Stadtkommandant von August 1947 bis Januar 1949
In die Amtszeit des dritten britischen Kommandanten fiel u. a. der Berlin-Besuch des Feldmarschalls Bernard Montgomery sowie der Abzug des sowjetischen Vertreters Alexander Kotikow aus der Alliierte Kommandantur im Juni 1948.
Stadtkommandant von Januar 1949 bis Oktober 1951
Der vierte britische Stadtkommandant war bereits als Kommandeur eines Panzerregiments kampferfahren. In seine Berliner fiel im Jahr 1950 die Aufstellung des Watchmen´s Service der GSO Berlin, der späteren German Security Unit. Zudem war er, neben David Mostyn, der einzige britische Kommandant, der noch den Rang eines Generals erreichte.
Stadtkommandant von Oktober 1951 bis März 1954
In die Amtszeit des fünften Kommandanten fielen politische Ereignisse von besonderer Bedeutung. Zum einen bestieg 1952 Elisabeth II nach dem Tod ihres Vaters George VI den Thron, zum anderen ereignete sich im Juni 1953 der Volksaufstand in der DDR, einschließlich eines gegen einen West-Berliner vollstreckten Todesurteils.
Stadtkommandant von März 1954 bis April 1955
Der sechste britische Stadtkommandant hatte bereits eine steile Karriere hinter sich, die Einsätze in den wichtigsten Commonwealthstaaten vorweisen konnte. Seine einjährige Berliner Amtszeit hingegen, verlief eher unauffällig.
Stadtkommandant von Mai 1955 bis Februar 1956
Auch die Amtszeit des siebten britischen Kommandanten gehört, mit nur neun Monaten, zu den kürzesten überhaupt. Sie gestaltete sich ebenfalls als eher unauffällig. Er kam in Indien zur Welt und war somit der erste Amtsinhaber, der nicht in Großbritannien geboren wurde.
Stadtkommandant von März 1956 bis März 1959
Mit Rome übernahm der achte Offizier den Kommandantenposten, dessen Amtszeit, trotz einer dreijährigen Dauer, unauffällig verlief. Er war jedoch der einzige Amtsinhaber, der in einer Vorverwendung Kommandeur der Royal Military Police war und einer der wenigen, der seine Militärlaufbahn als Stadtkommandant beendete und in den Ruhestand trat.
Stadtkommandant von März 1959 bis Mai 1962
Der neunte Kommandant des Britischen Sektors konnte bereits auf eine mehrjährige Diensterfahrung bei der Rheinarmee zurückblicken. In seine Amtszeit fiel die Berlin-Krise. Nachdem er pensioniert wurde, wechselte Delacombe in die Politik und wurde schließlich zum Gouverneur des australischen Bundesstaats Victoria gewählt.
Stadtkommandant von Mai bis Dezember 1962
Die Amtszeit des zehnten Kommandanten war mit nur neun Monaten, eine der kürzesten, aber mit dem Tod Peter Fechters, auch eine der brisantesten. Dunbar verhinderte im Nachgang auch eine durch die Sowjets geforderte Polizeieskorte für die Wachmannschaften des im Westteil gelegenen sowjetischen Ehrenmals.
Stadtkommandant von Dezember 1962 bis Januar 1966
Der 11. Kommandant war der erste, der die britische Königin persönlich in Berlin empfangen durfte. Während ihres Aufenthaltes im Mai 1965 residierte Elisabeth II in der Villa Lemm, dem Wohnsitz des Stadtkommandanten.
Stadtkommandant von Februar 1966 bis Februar 1968
Die Amtszeit des 12. Kommandanten war politisch brisant. Im April 1966 stürzte ein sowjetischer Kampfjet in den im britischen Sektor liegenden Stößensee. Beide Piloten kamen dabei ums Leben. Um die Technik durch Fachleute untersuchen zu lassen, zögerte Nelson die Freigabe des Wracks hinaus. Bei den Sicherungsmaßnahmen waren auch Kräfte der GSO beteiligt, was aber gegen geltendes Recht verstieß.
Stadtkommandant von März 1968 bis November 1970
In die Amstzeit des 13. Stadtkommandanten fiel der Statuswechsel des Watchmen´s Service zur German Service Unit im Jahr 1968. Zudem war Bowes-Lyon der einzige Kommandant, der mit dem Königshaus verwandt war. Die frühere Monarchin Elisabeth, Mutter von Elisabeth II, war seine Cousine.
Stadtkommandant von November 1970 bis Juli 1973
Die Amstzeit des 14. Kommandanten des Britischen Sektors verlief unauffällig. Zudem war der Posten in Berlin für den aus dem englischen Adel stammenden Offizier, die letzte Verwendung seiner langjährigen Militärlaufbahn.
Stadtkommandant von August 1973 bis November 1975
Die Amtszeit des 15. Kommandanten war von politischen Ereignissen geprägt. Hierunter fielen die Ölpreiskrise sowie die Unterzeichnung der Schlussakte von Helsinki. Vor allem aber wurde in seiner Amtszeit der Obejektschutz für seine Residenz, die Vila Lemm, von der Berliner Wachpolizei auf die damalige German Service Unit übertragen.
Stadtkommandant von November 1975 bis Januar 1978
Der 16. Kommandant brachte etwas Hollywood-Flair nach Berlin, denn er entstammte der berühmten Redgrave-Schauspielerdynastie. Legendär bleibt ein kleinerer Brand in Villa Lemm, bei dem der Generalmajor selbst auf das Dach kletterte und die Flammen löschte. Er hält zudem mit 85 Jahren und 290 Tagen den Altersrekord der britischen Kommandanten.
Stadtkommandant von Januar 1978 bis September 1980
In die Amtszeit des 17. Kommandanten fiel der zweite Staatsbesuch von Königin Elisabeth II im Jahr 1978, in deren Schutzmaßnahmen auch die German Service Unit eingebunden war. Diese erhielt im selben Jahr auch ihre ersten Leistungsauszeichnungen.
Stadtkommandant von September 1980 bis Oktober 1983
In die Amtszeit des 18. Kommandanten fiel die Eingliederung der GSU als German Security Unit in das 2. Regiment der Royal Military Police. Mostyn, neben Geoffey Kemp Bourne der einzige britische Kommandant, der noch den Rang eines Generals erreichte, setzte zudem massive Hafterleichterungen für den in Spandau inhaftierten Rudolf Heß durch.
Stadtkommandant von Oktober 1983 bis Dezember 1985
Der Mann mit dem Bindestrich: Der 19. Kommandant legte nach seiner Berliner Zeit seinen Bindestrich zwischen den beiden Familiennamen ab. In Erinnerung blieb er vor allem wegen seiner herzlichen und engen Verbindung zur German Security Unit.
Stadtkommandant von Dezember 1985 bis Dezember 1988
Die Amtszeit des 20. Kommandanten war eine sehr politische. In diese fiel die 750-Jahr-Feier Berlins und der Besuch von Elisabeth II im Jahr 1987. Brooking war somit der dritte und letzte Kommandant, der die Queen in Villa Lemm, unter Schutz der GSU, zu Gast hatte. Auch der Selbstmord von Rudolf Heß fiel in dessen Amtszeit. Zudem lockerte er das Alliiertenrecht und ließ eine Beschwerdestelle einrichten.
Stadtkommandant von Januar 1989 bis Oktober 1990
Der 21. und zugleich letzte Kommandant übernahm seinen Posten in der Hochburg von Hausbesetzungen und Unruhen. In seine Amtszeit fiel aber vor allem der Fall der Berliner Mauer. Als Berater arbeitete er in dieser Phase auch Premierministerin Margaret Thatcher zu. Mit dem Tag der Wiedervereinigung Deutschlands endeten die Aufgaben der Alliierten Kommandantur und somit die Amtszeit der Stadtkommandanten.