Von den Ereignissen vollkommen überrascht, wurde Corbett über das Autotelefon durch seinen Stellvertreter, den Minister der Britischen Militärregierung in Berlin, Michael St. Edmund Burton, in Kenntnis gesetzt. In seinen Erinnerungen schildert Corbett, er habe als erstes durch Burton erfahren, dass „die Schlagbäume oben wären und die Menschen ungehindert von Ost nach West gelangen könnten“. Der Generalmajor berief daraufhin seinen Stab im Hauptquartier zusammen und begab sich unverzüglich mit seinen Mitarbeitern zum Sitz der Alliierten Kommandantur im Berliner Bezirk Zehlendorf.
Im November 1989 hatten sich zudem wirtschaftliche Spannungen in den südlichen Industriestädten der DDR zugespitzt, weshalb die West-Alliierten entsprechende Notfallpläne ausgearbeitet hatten. Sie gingen davon aus, dass DDR-Bürger auch unter Beschuss versuchen könnten, in den West zu fliehen. Mit seinen Kommandanten-Kollegen Haddock und Cann beschloss Corbett zunächst, der Berliner Polizei anzuordnen, sich unmittelbar an den Markierungsstreifen der Berliner Mauer zu postieren, um vor allem das Verhalten der West-Berliner Bevölkerung besser kontrollieren und einschätzen zu können.
Nach den ersten Entscheidungen informierte Corbett den Regierenden Bürgermeister Walter Momper und begab sich unmittelbar zu verschiedenen innerstädtischen Übergangsstellen, um sich ein eigenes Bild machen zu können. Hierbei traf er sich mit Momper, um die neue Lage zu bewerten. Diese ungeplanten Begegnungen standen zunächst unter einem großen Vorbehalt gegenüber Momper, als dem ersten Berliner Regierungschef eines rot-grünen Senats. Rückblickend äußerte sich Corbett wiederholt dahingehend, dass er auf einen „sehr ruhigen, gefassten und besonnenen Bürgermeister“ traf.
Als eine der ersten wesentlichen Entscheidungen der Alliierten Kommandantur, ordnete Corbett über Momper an, die Freiwillige Polizei-Reserve zu mobilisieren, die 1961 als Reaktion auf die in der DDR aufgestellten Betriebskampfgruppen, in Berlin (West) formiert wurde. Diesen alliierten Befehl leitete Momper sodann an Innensenator Erich Pätzold weiter. Ohnehin waren im Falle eines Ausnahmezustands die Kräfte der Berliner Polizei, einschließlich der Freiwilligen Polizei-Reserve, in die Stärke der alliierten Brigaden des jeweiligen Sektors mit einberechnet worden. Darin begründet war, dass Berliner Polizeibeamte noch bis Vollendung der Deutschen Einheit an Kriegswaffen ausgebildet wurden.
Corbett begab sich im Anschluss zum Brandenburger Tor, vor dem sich inzwischen tausende von Menschen versammelten. In den frühen Morgenstunden des 10. November ließ sich Corbett zum Sowjetischen Ehrenmal an der Straße des 17. Juni in Berlin-Tiergarten fahren, das sich, wie auch das Brandenburger Tor, im Britischen Sektor befand.
Eine Regelung des Viermächtestatusses schrieb fest, dass das Ehrenmal, das an die mehr als 80.000 Rotarmisten erinnert, die während des Kampfes um Berlin gefallen sind, durch sowjetische Soldaten bewacht wurde. Corbett befürchtete mögliche Ausschreitungen gegen die Wachsoldaten, die als sowjetische Armeeangehörige in der breiten DDR-Bevölkerung immer unbeliebter wurden. Bereits 19 Jahre zuvor, am 7. November 1970, gab es an derselben Stelle einen Übergriff, als der Krankenpfleger Ekkehard Weil zwei Schüsse auf einen sowjetischen Soldaten abgab und diesen schwer verletzte.
Der Generalmajor kontaktierte noch während der Anfahrt den West-Berliner Polizeipräsidenten Georg Schertz und ordnete an, eine Einheit der Bereitschaftspolizei für den Schutz der Soldaten und des weiträumigen Grundstücks abzustellen. Im Anschluss befahl er dem Regimentskommandeur der britischen Militärpolizei RMP, Lieutenant Colonel Ronald Tilston, unverzüglich Kräfte zum Ehrenmal zu entsenden und den Schutz bis zum Eintreffen der Berliner Polizei zu gewährleisten.
Erstmals in der Geschichte des Kalten Krieges, begab sich mit Robert Corbett ein britischer Stadtkommandant ohne Ankündigung zum Sowjetischen Ehrenmal. In seinen Erinnerungen hielt Corbett fest, dass er zunächst durch einen jungen Soldaten und durch dessen vorgesetzten Offizier, einen sowjetischen Hauptmann, salutierend begrüßt und in die Haupthalle des Ehrenmals gebeten wurde.
Corbett erklärte den Sowjetsoldaten die gegenwärtige Lage ausführlich und wies darauf hin, dass Vorkehrungen für deren Schutz durch die britischen und deutschen Stellen getroffen wurden. Es ist überliefert, dass die jungen Soldaten, bevor der britische Stadtkommandant die Halle verließ, mit präsentiertem Gewehr in zwei Reihen antraten, um den General würdevoll und mit Respekt zu verabschieden.
Nachdem Corbett wieder im Britischen Hauptquartier am Berliner Olympiastadion eintraf, ereilte ihn die dringende Meldung des Leiters der Britischen Militärmission, Brigadier Ian Freer, dass für den Stadtkommandanten eine persönliche und namentliche Nachricht der Sowjets vorliegen würde. Diese sei über eine Verbindung übermittelt worden, die seit dem Abzug des sowjetischen Stadtkommandanten Alexander Kotikow und der Berlin-Blockade im Juni 1948 nicht mehr genutzt wurde.
Als Robert Corbett sein Büro betrat, fand er einen Umschlag mit zwei in englischer Sprache verfassten Sätzen vor. „Danke für das, was Sie getan haben. Es wird nicht vergessen.“ Bei dem Absender handelte es sich um den sowjetischen Armeegeneral Boris Snetkow, den Oberkommandieren der Westgruppe der Truppen.