Gohl setzte bereits unmittelbar nach seiner Amtsübernahme mit der Errichtung einer Hundestaffel ein wesentliches Projekt um, das letztlich mit dazu führte, dass der Watchmen’s Service 1968 in eine formale Wachpolizei umgewandelt wurde. Die seitens der Briten als
Biters & Barkers
(Beißer und Beller) bezeichneten Schutz- und Wachhunde blieben bis zur Demobilisierung der späteren German Security Unit ein festes Aushängeschild der Einheit, deren Hundeführer im Laufe der Zeit zahlreiche Auszeichnungen bei Internationalen Vergleichswettkämpfen, u. a. beim Biathlonwettbewerb der Rheinarmee am Standort Sennelager gewonnen haben. Die Tiere waren rechtlich durch das Militär als Waffe und nicht als Hilfsmittel eingestuft, was auch Auswirkungen auf die Androhung eines Hundeeinsatzes gegen Personen hatte.
Bereits 1953 absolvierten die ersten Hundeführer die entsprechenden Ausbildungslehrgänge. Die neue Truppe selbst startete mit 15 Tieren. Major Collard, der damalige britische Regimentschef, war von deren Leistung begeistert. "Der Major war sehr oft bei uns zuhause, mein Vater verstand sich mit ihm blendend", erinnert sich Gohl junior.
Ein weiteres Projekt verfolgte der Staff Superintendent noch im selben Jahr: Gohl wurde Gründungsmitglied des eingetragenen Vereins G.S.O.-Club Berlin, bei dem es sich um die erste Betriebssportgemeinschaft der Einheit handelte, welche sich am Spandauer Pichelssee auf den Wassersport fokussierte. Gohl wollte seinen Männern nicht nur einen angenehmen Freizeitausgleich, sondern auch ein harmonisches Miteinander verschaffen. Innerhalb des Vereins nahm Gohl auch mehrere verantwortliche Positionen ein, so als Vorsitzender (1952–1957) und auch als Chef des Ältestenrates (1958–1959, 1965–1970). Ab 1970 war er schließlich Ehrenmitglied, bis er den Verein wegen seines Weggangs aus Berlin verließ. Aus ihm ist der noch heute existierende Wassersport-Club Grün-Silber-Orange e. V. hervorgegangen.
Etwa zwei Jahre später bot sich Gohl eine weitere Chance: Mit der Konkretisierung des Aufbaus einer neuen deutschen Streitkraft, die sich zunächst in der sogenannten Europaarmee wiederfinden sollte, wurden auch ehemalige Offiziere der Wehrmacht angesprochen, um ihre Erfahrungen mit einzubringen. Schließlich bewarb sich Gohl im März 1954 für eine Verwendung.
Er wurde seitens der Britischen Streitkräfte zunächst unterstützt und erhielt auch von seinem Regimentskommandeur ein Empfehlungsschreiben, das seine Führungskompetenz unterstrich. Tatsächlich wurde er durch das neu gegründete Bundesministerium für Verteidigung in die engere Auswahl gezogen und nach Kassel eingeladen, wo sich der ehemalige Major einem Prüfungsverfahren unterzog.
Im Oktober 1956 wurde Gohl in einer ersten Welle durch das Bundesverteidigungsministerium zurückgewiesen, was mit einer "Fülle von Bewerbungen im Bereich des Eingangsamtes für Stabsoffiziere" zusammenhing. Nur drei Monate später, im Januar 1957, wurde Gohl aber endgültig abgelehnt. Aus historischer Sicht ist nicht ausgeschlossen, dass die Britischen Streitkräfte den Weggang des Einheitsführers verhindert haben, um diesen zu selbst zu halten.
1956 erfolgte ein weiterer herber Rückschlag: Der Watchmen’s Service wurde auf 156 Mann reduziert und eine komplette Kompanie aufgelöst, was im Einklang mit der Aufstellung der Bundeswehr einherging. Viele der bisherigen GSO-Angehörigen wanderten somit zur neuen deutschen Armee, aber auch zum neu aufgestellten Hilfspolizeiwachtdienst der Berliner Polizei ab. Auch Gohls Kriegskamerad Werner Heise entschied sich für die Bundeswehr und verließ die German Service Organisation.
Ende der 1950er Jahre begann für Johannes Gohl ein beruflicher Tiefgang und sein Bestreben, den Watchmen’s Service in eine Polizeieinheit umzuwandeln, rückte somit in weite Ferne. Nach den vielen Abgänge zur Bundeswehr und zur Polizei, konnten einige Mitarbeiter, die sich im August 1961 im Ostteil der Stadt aufhielten, wegen der plötzlichen Abriegelung des sowjetischen Sektors und des sich anschließenden Baus der Berliner Mauer, nicht mehr nach West-Berlin zurückkehren. Dieser Umstand führte auch dazu, dass vor allem der ebenfalls betroffene Öffentliche Dienst, mit lukrativen Angeboten lockte und somit weitere Angehörige der Einheit abwarb. Erst Ende der 1960er Jahre gelang es wieder, mehr Einstellungen vorzunehmen. Zeitgleich wurden durch die Britische Militärregierung weitere Maßnahmen getroffen, um die Attraktivität der Einheit zu steigern.
Gohl wandte sich auch dem neuen mit der Brigade abgeschlossenen Berliner Tarifvertrag zu, der ein Jahr später in Kraft trat und vor allem Nachteile gegenüber den Soldaten ausgleichen sollte. Durch den Vertrag wurden nunmehr die Angehörigen der German Service Organisation auch offiziell als Zivilbeschäftigte eingestuft, womit die Einheit ihren paramilitärischen Charakter verlor.
Zudem durften die Beschäftigten erstmals einen Betriebsrat als Arbeitnehmervertretung wählen. Weiterhin untersagt blieb jedoch das Organisieren in Gewerkschaften.
1968 trat Johannes Gohl in den gesetzlichen Ruhestand und schied aus der German Service Organisation aus. Kurze Zeit später wurde der Watchmen’s Service unter der neuen Bezeichnung German Service Unit (Berlin) tatsächlich in eine Wachpolizei umgewandelt.
Die sich daran anschließende "Epoche des Aufschwungs" war noch sehr lange ganz wesentlich mit dem Namen Gohls verbunden, der die Weichen für eine moderne Polizeieinheit sehr früh stellte. Doch diese Phase gehörte bereits zur Nach-Gohl-Ära und wurde durch seinen Nachfolger
Wolfgang Schiller
eingeläutet.
"Sein großes Glück war immer die große Verbundenheit innerhalb unserer Familie", erinnert sich Hans-Joachim Gohl, der sich an einen Leitsatz seines Vaters bis heute gut erinnert. "Gehe stets mit Disziplin und Menschlichkeit durchs Leben". Ein Motto, an das sich der frühere Staff Superintendent auch selbst immer hielt.
Der seit vielen Jahren in Berlin-Spandau beheimatete Ex-Major zog mit seiner Familie 1970 nach Niedersachsen, weil sein älterer Sohn Wolfgang dort ebenfalls die Militärlaufbahn einschlug - Jahre später auch dessen Bruder Hans-Joachim, bis dieser zur Polizei wechselte.
Ein Familienmensch blieb der Ex-Offizier bis zu seinem Tod. Johannes Gohl starb im Oktober 1982 mit 74 Jahren, 82jährig folgte ihm seine Frau Margot 1997 nach. Nur drei Jahre später, starb auch der ältere Sohn Wolfgang. Die Grabstätte des Ehemapaars Gohl wurde inzwischen eingeebnet.
Hans-Joachim Gohl ist der einzige noch lebende Verwandte seines Vaters und unterstützt dieses Projekt bis heute.